Neben dem gemeinen Holzbock (oder Ixodes ricinus), der häufigsten Zecke beim Menschen in Belgien, findet man gelegentlich auch die Zecke Dermacentor reticulatus, vor allem in der Gegend um De Panne.
Die Zecke kommt auch an vielen anderen Orten in Europa vor, mit Ausnahme der nördlichsten und südlichsten Regionen.
Die erwachsene Zecke ist leicht an den silbernen, fleckigen Markierungen auf ihrem Panzer zu erkennen. Sie ist außerdem größer als der gemeine Holzbock.
Dermacentor reticulatus ist sehr anpassungsfähig und kann längere Zeiträume bei kalten Temperaturen oder in extrem feuchten Umgebungen sowie Jahre ohne Blutmahlzeiten überleben. Sie kann in vielen verschiedenen Umgebungen gefunden werden, u. a. in Dünen, auf Feldern und in Laubwäldern.
Wie der gemeine Holzbock durchläuft auch Dermacentor reticulatus drei Lebensstadien (Larve, Nymphe und erwachsene Zecke). In jedem Lebensstadium wird die Zecke eine andere Art von Wirt beißen, von kleinen Wirten wie Wühlmäusen, Igeln und Kaninchen bis hin zu großen Säugetieren wie Rindern, Wildschweinen, Hirschen und manchmal versehentlich auch Menschen. Der Hauptunterschied zum gemeinen Holzbock besteht darin, dass Dermacentor reticulatus seinen kompletten Lebenszyklus in wenigen Monaten durchläuft, während der Lebenszyklus des gemeinen Holzbocks manchmal mehrere Jahre dauert.
Dermacentor reticulatus kann Träger verschiedener Krankheitserreger sein, die bei Menschen und Tieren Krankheiten auslösen können. Inwieweit sie tatsächlich zur Verbreitung dieser Krankheitserreger beitragen, ist unbekannt. In Belgien wurde Rickettsia raoultii mehrfach in den Zecken Dermacentor reticulatus gefunden, die Menschen gebissen hatten. Die durch dieses Bakterium verursachte fiebrige Infektion (oder Rickettiose) wurde in Belgien noch nicht identifiziert.